Das Engagement für die Erhaltung unseres Gesundheitswesens als Gemeingut und Träger des Solidargedankens löst Situationen der Ungerechtigkeit und der sozialen Benachteiligung mit unmittelbarem Bezug. Unsere Gönner verbessern hier und jetzt eine Situation bei uns, die zu lösenden Probleme sind nachvollziehbar, die Wirkung der Engagements ist sichtbar in der Realität unserer Lebenswelt.
Unser immer stärker ökonomisiertes Gesundheitswesen hat Bedarf an zweierlei: Wissenschaftlichkeit und Wissensaustausch. Beides funktioniert zwischen der Medizin und der Pharmazeutischen Industrie recht gut, nicht aber zwischen der Medizin und der Versicherungsindustrie. Die Folge sind Missverständnisse, unter denen letztlich die Patientinnen und Patienten leiden, und zwar die Bedürftigsten unter ihnen: alte, polymorbide und behinderte. Denn diese Missverständnisse haben zu Fehlentscheiden und damit zur heutigen Situation geführt, in welcher der Ruf nach Rationierung laut wird.
Die Stiftung Fairfond engagiert sich für ein Gesundheitswesen als Gemeingut, in welchem das Gemeinwohl über das Wohl der einzelnen Akteure gestellt wird. Sie sieht sich der Wahrung ethischer Grundsätze unseres Landes mit seiner humanitären Tradition verpflichtet, gleichzeitig aber auch der Erhaltung eines bezahlbaren Gesundheitswesens. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussieht, ist keiner: Wenn die ethischen Grundsätze eingehalten werden, dann lösen sich auch die gesundheitsökonomischen Probleme, und dann ist Rationierung kein Thema mehr.
Um aufzuzeigen und in die Diskurse einzubringen, weshalb obige Prämisse zutrifft, hat die Fairfond den Verein Ethik und Medizin Schweiz VEMS als operatives Organ ins Leben gerufen. Er ist ein wissenschaftlicher Verein an der Schnittstelle von Medizin, Ethik, Ökonomie, Soziologie, Statische Mathematik und Recht. Und er ist keinem Akteur des Gesundheitswesens verpflichtet. Somit kann der VEMS die Steuerungsinstrumente, die hier wirken, und die Studien, die ihnen zugrunde liegen, in interdisziplinären Arbeitsgruppen unvoreingenommen prüfen. Dies ist insofern nötig, als sich durch eine gewisse Dominanz der Krankenkassenökonomie ein einseitiges Forschen und Steuern unseres Gesundheitswesens etabliert hat. Die Folge davon können Situationen sein, die Patientinnen und Patienten diskriminieren und dabei die Kosten eher treiben, sie jedenfalls nicht senken.
Der VEMS hat mit seinen Gutachten, seinen Stellungnahmen, Positionspapieren, Vorträgen und Symposien systematisch die Mechanismen dieser Steuerungsinstrumente und die Mängel der ihnen zugrundeliegenden Studien und Methoden aufgezeigt, jüngst zu den Ansätzen Smarter Medicine und Globalbudget. Dieses Korrektiv ist wichtig, und es wird von den Institutionen, die angehalten sind, Sorge zu unserem Gesundheitswesen zu tragen, auch geschätzt. Um es zu leisten, bedarf es der Expertise, der nationalen und internationalen Vernetzung, der Unvoreingenommenheit und der Wissenschaftlichkeit, wie sie in der Schweiz beim VEMS in einzigartiger Form gebündelt sind.
Beachten Sie hierzu auch unsere Gönnerkampagne:
Wenn Sie ein mögliches Engagement/Legat mit uns besprechen wollen, wenden Sie sich hierzu an: flavian.kurth@fairfond.ch.