Wenn wir die Feststellungen unserer Recherchen mit Zahlen substanziieren können, beginnen wir mit der Kommunikationsarbeit. Hierzu haben wir eigene Gefässe, und wir bedienen die Gefässe von Medien, Verbänden und Interessengruppen.
Die Herausforderung der Kommunikation besteht immer mehr darin, Blasen zu durchbrechen und den Rezipienten seiner Botschaften Lust zu machen, die Brille ihrer Wahrnehmung zu wechseln und die Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Gerade im Gesundheitswesen haben sich etliche Erzählungen als «Wahrheiten» etabliert, die bei genauerem Besehen vermeintliche Wahrheiten sind. Hinterfragen wir diese, so kämpfen wir mit ungleichen Säbeln gegen die Armada der Kommunikationsspezialisten, Ökonomen und Lobbyisten der Versicherer. Das ist nur mit einer spitzen Feder zu meistern. Wir lassen uns dabei aber von folgenden drei Prinzipien leiten:
Sachlichkeit
Wir weisen uns an, bei der Sache zu bleiben und unsere Argumente mit Zahlen und Fakten zu hinterlegen, nicht mit Agenden und Personalien. Ad-hominem-Angriffe wollen wir wo immer möglich vermeiden. Was wir aber tun, ist ein bewusstes «naming and shaming», denn wir sind der Meinung, Verantwortliche sollten zur Verantwortung gezogen werden und ermahnt, wenn sie sich dieser entziehen wollen. Sachlichkeit ist nur möglich, wenn Transparenz herrscht, sie verträgt sich nicht mit Mauscheleien.
Hartnäckigkeit
Wenn öffentlichrechtliche Daten nicht zugänglich gemacht werden, dann haken wir nach, und wenn alle Hartnäckigkeit nicht zum Ergebnis führt, dann benennen wir die Stellen und die Namen der Personen, die die Dateneinsicht verweigern. Und wenn Falschaussagen gemacht werden, und sei es von noch so gewichtigen Entscheidungsträger, dann berichtigen wir diese und stellen ihre Autoren zur Rede. Wir bleiben so lange an einem Thema, bis wir intellektuell befriedigende Antworten auf unsere Fragen erhalten haben.
Zweckmässigkeit
Wir stellen uns aber auch immer die Frage, ob es zweckdienlich ist, ein bestimmtes Thema in einem bestimmten Kontext und in einem bestimmten gesellschaftlichen Klima in die Diskurse zu speisen. Hierzu vertrauen wir auch auf die Medien als Regulativ. Lehnen sie einen unserer Artikel ab, so ist uns dies auch ein Anlass, unsere Positionen noch einmal zu überdenken. Das Richtige in der richtigen Dosis zur richtigen Zeit – das gilt nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Medizinkommunikation.