Lösungen

Wer kritisiert, muss auch Lösungen vorschlagen. Der VEMS hat dies in verschiedenen Dossiers getan. Unsere Vorschläge liegen nun bei den zuständigen Institutionen, denen sie helfen sollen, dringende Probleme unseres Gesundheitswesens anzugehen.

Wirtschaftlichkeitsverfahren

Unser Vorschlag, wie ein professionelles, wissenschaftliches und faires Beurteilungsverfahren auszugestalten wäre, finden Sie hier. Es ist dies ein Vorschlag, der denselben Ansatz verfolgt wie bereits 2008 der CSS-Ärzteindex. Das Problem: Dazu müssten die Individualdaten sämtlicher Versicherer zusammengeführt werden, um daraus geeignete krankheitsbasierte Kenngrüssen für die Prüfung der WZW-Regel zu entwickeln. Das kann nur eine behördliche Stelle wie das Bundesamt für Statistik, santésuisse wäre dann raus. Folglich setzt santésuisse alles daran, dass die Arbeitsgruppe WZW von santésuisse und FMH sich möglichst im Kreis dreht und keine Lösungen hervorbringt. Überdies haben wir in unserem Dossier Dysfunction Assesment einen Vorschlag gemacht, wie eine Methodik zur Erkennung dysfunktionaler Ärztinnen und Ärzte aussehen könnte, denn hier liegt das effektive Problem der von Ärzten verursachten unnötigen Behandlungskosten.

Ärztenetzwerke mit Budgetverantwortung

Die Vorzüge von Ärztenetzwerken sind erkannt, die Gefahren der Budgetverantwortung aber kaum. Sie liegen in den Verträgen, die hier abgeschlossen werden und die sich in einer ethischen und rechtlichen Grauzone bewegen. Wir haben mit einem interdisziplinären Team von Prof. Ueli Kieser, Prof. Mathias Binswanger, Dr. med. Michel Romanens und Prof. Hans-Jürg Schreiber als Autoren ein Regelwerk entwickelt, das juristische, ökonomische, medizinische und ethische Aspekte vereint und aufzeigt, wie solche Verträge auszugestalten sind. Sie finden dieses hier. Diesen Vorschlag haben wir der SAMW geschickt, mit Antrag zur Bildung einer Arbeitsgruppe. Die SAMW hat diesen Antrag allerdings abgelehnt.

Sachgerechte Handhabung assistierter Suizide

Die Handhabung assistierter Suizide ist nicht so klar, wie uns gewisse Suizidhilfeorganisationen weismachen wollen. Wir haben dazu ein Positionspapier verfasst und ein Symposium durchgeführt. Daraus ist die VEMS-Arbeitsgruppe Sterbehilfe hervorgegangen. Im einem interdisziplinären Team mit Experten aus den Bereichen Assistierter Suizid, Palliativmedizin, Recht, Ethik und Medizinethik, sowie im Beirat einen Experten für soziale, bzw. soziologische Fragen sind wir daran, eine Charta Assistierte Suizide zu erarbeiten, zusammen mit einem Dokument mit Erörterungen.

Toxische Arzneimittelpreise

Wir haben einen Vorschlag erarbeitet, wie dem Problem der toxischen Arzneimittelpreise zu begegnen ist. Sie finden diesen Vorschlag hier. Derzeit diskutieren wir ihn im Dialog mit der Industrie und den Behörden. Gleichzeig engagieren wir uns in der Arbeitsgruppe Toxic Pharma des Denknetz Schweiz, wo wir am Konzept einer parallel zur Industrie aufgebauten Pharmaforschung, -entwicklung und -vermarktung im Sinne eines Service Public arbeiten.

Mangelhafte Health Technology Assesments HTA

Wir haben an der Arbeit des Swiss Medical Board SMB harsche Kritik geübt. Wir haben dazu aber auch Lösungen, wie inskünftig zu vermeiden ist, dass mangelhafte HTA-Berichte die Behandlungspfade schädigen und die Arzt-Patienten-Beziehung verstören. Diese haben wir dem SMB auch mitgeteilt: 1. Gesundheitsökonomische Hochrechnungen sollten von zwei Experten unabhängig voneinander erstellt werden, insbesondere, wenn die Datengrundlage keine klinische ist und wenn die errechneten Zahlen dann auch noch allem widersprechen, was wir aus der klinischen Praxis wissen. 2. Es reicht nicht, die theoretisch errechneten Zahlen einem Mediziner zu zeigen, der sie durchwinkt, sie müssen mit klinischen Daten validiert werden. 3. Ein transparentes, öffentlich auf der Website ausgeschriebenes Pre-Publication-Peer-Reviewing hilft, grobe Patzer zu vermeiden.

Mangelhafte Public Health Studien

In unserem Dossier Peer-Review lassen wir mangelhafte Studien der Versorgungsforschung von unserem Review-Team reviewen. Dabei schlagen wir immer auch vor, wie die begangenen Fehler zu vermeiden, bzw. die Studie wissenschaftlicher auszugestalten gewesen wäre.