Ziele und Werte

Wenn Partikularinteressen den Diskurs führen, braucht es eine Stimme der Unvoreingenommenheit. Der VEMS ist diese Stimme. Unser Engagement ist einzig auf die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, der Versicherten und Patienten ausgerichtet.

Interessen leiten die Diskurse

Die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens haben alle ihre Partikularinteressen und versuchen, die Diskurse entsprechend zu lenken. Spielen die regulativen Kräfte, so ist dies unproblematisch. Schaut man jedoch auf die Zusammensetzung unserer politischen Gremien und die Bildung von Lobbys, kann ein Ungleichgewicht zugunsten der Krankenkassen nicht geleugnet werden. Diese bestimmen die Diskurse, indem sie über ihre Macht die Begriffe definieren und über ihre Forschung basierend auf Krankenkassendaten Studien lancieren, die klinisch nicht validiert sind. Mit ihren Aktivitäten auf der Makro- und der Mesoebene verstören sie zusehends die Medizin auf der Mikroebene der Arbeit am Krankenbett. Leidtragend davon ist der Patient und Versicherte. Hier sieht der VEMS seinen Auftrag als unabhängiger Akteur: Das Gesundheitswesen soll wieder für die Menschen da sein, nicht umgekehrt.

Auftrag

Eine positive Umgestaltung des Gesundheitswesens kann nicht unter einseitiger Dominanz der Krankenkassenökonomie bewerkstelligt werden. Sie sollte auf der Grundlage von Arbeiten geschehen, die wissenschaftlichen Standards genügen. Unter keinen Umständen ist es akzeptabel, dass wissenschaftliche Arbeiten solcherart manipuliert werden, dass sie Partikularinteressen bedienen, um sie dann unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit als Grundlagen für Steuerungsentscheide unserer Politik und Behörden zu installieren. Hier setzt der VEMS an: Als von sämtlichen Akteuren des Gesundheitswesens unabhängiger wissenschaftlicher Verein mit ausgewiesener statistischer Kompetenz können wir solche Grundlagen unvoreingenommen angehen und infrage stellen. Dies tun wir unter Beizug renommierter Spezialisten aus dem In- und Ausland, die wir als externe Gutachter beiziehen. Die so erarbeiten Gutachten machen wir allen Interessierten hier auf dieser Internetseite öffentlich zugänglich und laden zu einer kritischen Auseinandersetzung mit ihnen ein, namentlich die zuständigen Verbände, Behörden, Politiker und Medien, aber auch die Autoren der Studien, die Krankenkassenökonomen.

Ziele und Werte

Bei unserer Arbeit verfolgen wir folgende Ziele und lassen uns dabei von folgenden Werten lenken:

  • Die Gesundheitsökonomie soll mehr sein als die Applizierung der Ökonomie auf das Gesundheitswesen; sie soll dem gemeinnützigen Grundcharakter des Gesundheitswesens entsprechen und folglich einer ethischen Prüfung standhalten, wobei eine rein utilitaristische Ethik als zu einseitig zu beurteilen ist und zu Ungleichgewichten und Ungerechtigkeiten führt, die die Gemeinschaft destabilisieren.
  • Im Zentrum jeder gesundheitspolitischen Entscheidung und jeder medizinischen Massnahme soll der Patient und sein Wohlergehen stehen.
  • Entscheidungen im Gesundheitswesen sollen transparent, öffentlich zugänglich und nachvollziehbar sein; ihre Grundlagen haben den Anforderungen der Wissenschaft zu genügen.
  • Gesundheitspolitische Entscheide, die einer kritischen Prüfung nicht standhalten, weil sie aufgrund von Verbindlichkeiten und nicht auf wissenschaftlicher Basis gefällt wurden, sollen untersucht, offengelegt, geahndet und bekämpft werden.
  • Entscheidungen für komplexe medizinische Eingriffe sollen basiert auf der Meinung von zwei Fachpersonen (Ärzten) gefällt werden, nicht auf der Grundlage der Einschätzung einer Krankenkasse oder einer anderen, fachlich nicht kompetenten Person oder Instanz.
  • Der Arzt soll in seiner Arbeit zum Wohle des Patienten unterstützt und nicht behindert werden; er soll nicht in ein ethisches Dilemma gezwungen werden, sondern seinen Beruf so ausüben können, wie es sein Patientenauftrag von ihm verlangt.
  • Prozesse, bei denen medizinisch-ethische Grundlagen verletzt werden, sollen bezogen auf diesen Aspekt untersucht, offengelegt, geahndet und bekämpft werden.
  • Ärzteschaft, Medien und Öffentlichkeit sollen ein objektives Bild der Vorgänge im Gesundheitswesen Schweiz erhalten, um so abschätzen zu können, weshalb welche Entscheidungen gefällt wurden, und sich gegebenenfalls dagegen zu wehren.
  • Entscheidungen, welche nicht im Interesse des Patienten erfolgen, sollen vermehrt auch durch die Ärzte selbst erfasst und auf neuen institutionalisierten Wegen weitergeleitet werden.

Lesen Sie hierzu auch den Synapse-Artikel unseres Präsidenten.