Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Themen es aufgrund ihrer Komplexität nicht immer leicht haben, ihren Weg in die Publikumspresse zu finden. Deshalb reicht eine Pressemitteilung nicht immer aus, um die Journalistinnen und Journalisten zu informieren.
Wir haben auch schon eigene Beiträge für Publikumsmedien geschrieben, doch wir sehen uns nicht als Journalisten. Der bessere Weg ist es, wenn wir das den Profis überlassen und uns darauf konzentrieren, die oftmals komplexen Hintergrundinformationen, die Studien und die mathematisch-statistischen Modelle so aufzubereiten, dass klar wird, wieso uns ein bestimmtes Anliegen wichtig ist. Wir informieren mit einem Dossier und stehen für Gespräche zur Verfügung. Das ist immer eine Gradwanderung, denn auch wenn wir unser Anliegen natürlich platzieren möchten, gilt es, die Journalistinnen und Journalisten nicht zu beeinflussen oder gar zu manipulieren. Ein Beispiel:
Pressebriefing Managed-Care-Vorlage
In den USA, wo das Konzept von Managed Care entwickelt wurde, sind die medizinethischen Probleme, die dieses Modell birgt, Gegenstand von Kontroversen. Es schien uns, die Medien seien sich in ihrer Berichterstattung zur Abstimmung der Managed-Care-Vorlage vom Juni 2012 dieser Probleme zu wenig bewusst. Wir hatten zwei Expertengutachten eingeholt, eines bezüglich der rechtlichen Problematik bei Prof. Kieser, ein weiteres bezüglich der ökonomischen Fehlanreize, die das Modell setzt, bei Prof. Binswanger. Auch war uns durch ein Leak das Beispiel eines Vertrags zugespielt worden, wo man sieht, dass die Regelung von Bonus und Malus bei der Budgetverantwortung nicht immer korrekt gelöst wird. Dieses Wissen galt es, in die Medien zu bringen. Zusammen mit den Projektpartnern VPOD, SP, SGB und VSAO haben wir ein Pressebriefing ausgearbeitet. Am 20.05.2012 erschien dann ein Artikel in der Sonntagszeitung, der Skepsis geweckt hat und die Stimmung kippen liess: die Vorlage wurde mit 76% Neinstimmen deutlich abgelehnt. Dies ein Beispiel, wo wir auf die Medien zugegangen sind. In der Regel ist es aber so, dass wir unsererseits von diesen angefragt werden, und dann stellen wir etwas zusammen. Zögern Sie also nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren, wenn wir weiterhelfen können, dann tun wir das gerne.