Unsere Recherchen stehen am Anfang eines Engagements. Wir nutzen sie als Grundlage für unsere eigenen Arbeiten oder stellen sie Dritten zur Verfügung.
Der Impuls für eine Recherche kann von verschiedener Seite kommen. So etwa, wenn Patientinnen und Patienten vermehrt mit Fragen und Problemen in die Praxis kommen, die zuvor weniger virulent waren. Oder wenn Ärztinnen und Ärzte über einen bestimmten Missstand klagen, im persönlichen Gespräch oder in den Verbänden und Fachgesellschaften, worüber dann zumeist in der Fachpresse geschrieben wird. Oder es kursieren in der Publikumspresse Auslegungen der Sachverhalte, die uns klinisch nicht ganz zu stimmen scheinen. Manchmal kommen auch Journalistinnen und Journalisten mit einer Frage auf uns zu. Dabei ist uns Folgendes zentral:
Wissenschaftlichkeit in der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
Dass die Versicherer die Wirtschaftlichkeit der freien Praxen überprüfen, entspricht ihrem gesetzlichen Auftrag. Dass ihre Screening-Methode aber 30% von ihnen als auffällig erscheinen lässt, macht stutzig. Ist das realistisch? Von diesen 30% wird letztlich nur ein Teil verklagt oder wählt den Weg eines aussergerichtlichen Vergleichs – klagen über die Ungerechtigkeit des Verfahrens tun aber alle Praxen, nicht nur diese 30%. Also haben wir recherchiert, auf welcher Basis das Verfahren steht: Die Methode der Versicherer ist alles andere als wissenschaftlich, im Gegenteil, es gab von dieser Seite von Anfang an Widerstand gegen sie. Dies hat sich auch mit der überarbeiteten Methode im Ergebnis nicht verbessert. Vielmehr ist das Verfahren jetzt einfach anders unwissenschaftlich als es das zuvor gewesen ist. Einen Überblick zum Thema finden Sie hier.
Eine sachgerechte Gesundheitsökonomie
Es muss nicht falsch sein, medizinische Behandlungen mit ökonomischen Instrumenten zu beurteilen – vorausgesetzt, man rechnet richtig. Wenn das gelingen soll, dann ist dies in erster Linie ein Frage der Haltung, die man dabei einnimmt. Denn sie kann uns, ist sie sich der Erhabenheit ökonomischer «Wahrheiten» zu gewiss, zentrale Fragen übersehen lassen. So etwa diese: Ist der Wirtschaftlichkeitsbegriff im Schweizer Recht überhaupt eindeutig geregelt? Hier haben wir jüngst eine Recherche gemacht, indem wir bei Prof. Kieser ein Fachgutachten eingeholt haben. Es zeigt, dass dies mitnichten der Fall ist und die Ökonomisierung von Behandlungsentscheiden nicht nur ethisch problematisch, sondern auch eine rechtliche Grauzone. Einen Überblick zum Thema finden Sie hier.
Eine sachgerechte Gesundheitsökonomie
Es muss nicht falsch sein, medizinische Behandlungen mit ökonomischen Instrumenten zu beurteilen – vorausgesetzt, man rechnet richtig. Wenn das gelingen soll, dann ist dies in erster Linie ein Frage der Haltung, die man dabei einnimmt. Denn sie kann uns, ist sie sich der Erhabenheit ökonomischer «Wahrheiten» zu gewiss, zentrale Fragen übersehen lassen. So etwa diese: Ist der Wirtschaftlichkeitsbegriff im Schweizer Recht überhaupt eindeutig geregelt? Hier haben wir jüngst eine Recherche gemacht, indem wir bei Prof. Kieser ein Fachgutachten eingeholt haben. Es zeigt, dass dies mitnichten der Fall ist und die Ökonomisierung von Behandlungsentscheiden nicht nur ethisch problematisch, sondern auch eine rechtliche Grauzone. Einen Überblick zum Thema finden Sie hier.
Fairness und Transparenz der Akteure
Wie fair unser Gesundheitswesen sein kann, ist eine Frage der Ausgestaltung der Machtverhältnisse. Und hier ist einiges aus dem Gleichgewicht geraten, zu Gunsten der Versicherer und zu Ungunsten der Patientinnen und Patienten und der Ärztinnen und Ärzte, die sie behandeln. Oder manchmal eben auch nicht, weil sie nicht mehr «dürfen» … Die Instrumente, mit denen die Behandlungsentscheide im Sinn und im Interesse der Versicherer beeinflusst werden, erhalten ihre Wirkmächtigkeit über Gremien und über eine Einflussnahme der Lobbyisten der Versicherer – bis hinein in die Verbände und die Fachgesellschaften. Wir haben auf diese Entwicklungen ein Auge, recherchieren und decken auf, wo Verbindungen und Verbindlichkeiten den Patienteninteressen zuwiderlaufen. Einen Überblick zum Thema finden Sie hier.