Peer-Review

In unserem Dossier Peer Review bieten wir eine Anlaufstelle für die Durchsicht von Studien der Versorgungsforschung (Public Health) und der vergleichenden Wirksamkeitsforschung (Comparative effectiveness research). Sie sind eingeladen, davon Gebrauch zu machen.

Die Fakten

Der Outcome an Studien nimmt im Gesundheitswesen stetig zu. Der Kostendruck führt dazu, dass vermehrt Fragen der medizinischen Versorgung, der Überversorgung und der Wirksamkeit medizinischer Behandlungen gestellt werden. Um die Ressorucen zu schonen, ist es wichtig und richtig, unnötige Behandlungen mit im Vergleich unverhältnismässig hohen Kosten möglichst zu vermeiden. Wie sind aber solche Studien zu beurteilen und einzuschätzen? Dazu muss man wissen: Die Grundlagen der GEP (good epidemiological practice) bezüglich Planung, Durchführung, Analyse und Beurteilung der Resultate sind ein im internationalen wissenschaftlichen Diskurs anerkannter Standard bei der Ausarbeitung solcher Studien der Versorgungsforschung. Bedauerlicherweise haben in der Schweiz aber teilweise noch nicht einmal die Auftraggeber der Studien Kenntnis der GEP-Richtlinien, geschweige denn, dass die mit der Ausarbeitung der Studien betrauten Institute sich an die GEP-Richtlinien halten.

Die Problematik

Da viele Arbeiten der Schweizer Versorgungsforschung von renommierten Auftraggebern wie der SAMW an ebenso renommierte Institute vergeben werden, kommt ihnen eine fast kritiklose Akzeptanz entgegen. Nicht wenige davon verletzen aber in gleich mehreren Punkten die GEP-Richtlinien. (Für Interessierte steht online sogar ein Lehrgang in die GEP-Richtlinien bereit.) Werden medizinische Behandlungen nun aber falsch beurteilt, so kann dies zur Situation führen, dass Behandlungen, die medizinisch zweckmässig sind, als unnütz oder als von einem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis erscheinen und vom Arzt nicht mehr geleistet werden dürfen. Dies ändert allerdings nichts an ihrer medizinischen Zweckmässigkeit und Notwendigkeit. Die Folge sind verspätete Behandlungen, die teilweise erhebliche Mehrkosten verursachen und menschliches Leid oder sogar vermeidbare Todesfälle bedeuten. Um dies zu verhindern, gilt es, Studien der Versorgungsforschung und der vergleichenden Wirksamkeitsforschung zu validieren.

Die Arbeit des VEMS im Dossier Peer-Review

Wir prüfen Arbeiten mit besonders groben Verstössen gegen die GEP-Richtlinien und fassen unsere Einschätzung jeweils auf wenigen Seiten zusammen. Dazu bringen wir uns wo möglich in den Post-Publication-Peer-Review-Prozess ein oder leisten aus eigener Initiative einen solchen. Wir kontaktieren die Autorinnen und Autoren und versuchen, in einem zumeist per E-Mail geführten Dialog den kritischen Punkten nachzugehen, um – gegebenenfalls unter Beizug externer Spezialisten – zu einer möglichst objektiven Gesamtbeurteilung der Arbeit zu gelangen. Unsere Reviews zeigen auf, wo welche Verstösse vorliegen und in welche Richtung zu arbeiten wäre, um zu besseren Resultaten zu gelangen. Diese Arbeit selber zu leisten sprengt allerdings die Kapazitäten des VEMS. Hier sind wiederum die betreffenden Institute gefragt.

Aktueller Stand der Arbeit

Die Arbeit im Dosser Peer-Review wird laufend geleistet. Wir schauen uns die aktuellen Studien an und entscheiden dann, wo wir intervenieren. Oder jemand trägt die Bitte an uns, eine bestimmte Studie einzuschätzen. Wenn Sie eine Studie validieren lassen wollen, kontaktieren Sie: michel.romanens@gmail.com. Folgende Studien haben wir bereits validiert: